Regionale Umwelt "Moor" 

Vor 1887 war das Areal des Karlshofes von Hochmoor, dem Fintlandsmoor, umgeben. Mit der Erfindung eines Moorabbaubaggers, mit dem ca. 400 ha des Moores abgebaut wurden und der Torf als Heizmaterial verkauft wurden konnten, entfielen große Moorflächen. Es entstanden die heutigen landwirtschaftlichen Flächen.

 

Einen Großen Anteil daran hatte der Entwickler und Unternehmer Strenge.

"Gebhard Strenges Lebenswerk galt dem großflächigen, maschinellen Torfabbau. Die Menschen wurden so von schwerster körperlicher Arbeit entlastet. Rund 300 Hektar Hochmoor torfte die Firma Strenge ab und schaffte so Flächen für Siedler.

1910 begann Strenge gemeinsam mit seinem Bruder in dessen Firma mit dem Torfabbau mit Großbaggern. In jener Zeit handelte es sich wohl um den größten Betrieb in der Gemeinde Westerstede. Bis zu 150 Arbeitskräfte waren saisonbedingt im Fintlandsmoor beschäftigt." NWZ- Artikel von Frank Jacob, 18.8.2010 Zum Artikel: hier

 

Das Fintlandsmoor ist heute ein Naturschutzgebiet in Niedersachsen. Es ist ein Resthochmoor mit einer Fläche von 141 ha und befindet sich zwischen den Gemeinden Westerstede und Bad Zwischenahn.

Die Hochmoorflächen werden von einem Gitter aus strukturarmen Entwässerungsgräben gegliedert und entwässert. Den Naturraum prägen kleinstrukturierte Flächen mesophilen Grünlands und die landwirtschaftlich genutzten Flächen. Großflächiger finden sich Ackerflächen und Baumschulen. Ebenfalls kleinflächig sind ungenutzte Moorbirkenwälder sowie wertvolle Restmoorflächen oder wiedervernässte Torfstiche und Abbauflächen in der Landschaft zu entdecken.

Die Hochmoorflächen sind zum großen Teil vegetationslos oder mit Pfeifengras, Heide und Seggenarten bewachsen. Das Fintlandsmoor bietet zahlreichen moortypischen Pflanzen und Tieren, wie hochmoortypischen Libellen- und Heuschreckenarten oder Wiesenvögeln, einen gesicherten Lebensraum.

                                                     Foto: Fintlandsmoor (östlicher Teil), Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fintlandsmoor

 

Heute werden Teile des Fintlandsmoores wieder renaturiert.

Zukünftig sollen Besucher sich in der Motormühle des Karlshofs über die Prozesse des Moorabbaus und die Renaturierung bei Themenveranstaltungen informieren können.